Pandemie verändert Arbeitswelt: Homeoffice als Cyberrisiko
Die Corona-Pandemie gilt als Beschleuniger des dezentralen Arbeitens. Anders gesagt: Die Arbeit im Homeoffice rückt zunehmend in den Mittelpunkt.
Erfahrungen zeigen, dass sich viele der mit der Arbeit im Homeoffice verknüpften Vorurteile wie Ineffizienz oder geringere Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter im Vergleich zur Arbeit im Büro nicht bestätigen. Eine aktuelle Untersuchung rückt ganz andere Probleme in den Fokus: die Cybersicherheit. So erledigen aktuell knapp 60 Prozent der Angestellten im Homeoffice berufliche Aufgaben auch mit privaten Laptops, Tablets oder Smartphones. Zehn Prozent verschicken geschäftliche E-Mails von ihrer privaten Adresse, und 22 Prozent nutzen WhatsApp für die berufliche Kommunikation. So jedenfalls das Ergebnis einer YouGov-Umfrage unter rund 2000 Arbeitnehmern im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV).
Risiken ergeben sich vor allem daraus, dass die privat genutzte Hardware, aber auch E-Mail-Accounts und Speicherorte zumindest schlechter geschützt sind als die im Betrieb genutzte Technik und Strukturen. In der Firma fällt es vielen Arbeitnehmern leichter, Sicherheitsvorgaben und Regelungen zur IT-Sicherheit zu befolgen. Das ein Teil davon bei der Arbeit aus dem Homeoffice heraus wegfällt, wird in vielen Fällen vom Arbeitgeber akzeptiert oder zumindest hingenommen.
Wer seine Mitarbeiter schon kurz nach Beginn der Pandemie im Homeoffice hat arbeiten lassen, handelt heute im Bereich der Fahrlässigkeit, wenn seither keine zusätzlichen Schutzvorkehrungen getroffen wurden. Dieser Aspekt ist auch mit Blick auf vorhandenen Versicherungsschutz relevant, wenn bei Abschluss der Policen die Arbeit der Mitarbeiter im Homeoffice noch kein Thema war.
Zum Design der Umfrage: Von den insgesamt 2.011 befragten Arbeitnehmern arbeiteten 20 Prozent immer oder häufig im Homeoffice, weitere 25 Prozent manchmal oder selten. Fast 70 Prozent der Heimarbeiter gaben an, in der Pandemie häufiger im Homeoffice zu arbeiten als vorher. Befragt wurden die Teilnehmer zwischen dem 4. und dem 9. November 2020.
Quelle: Medieninformation des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft vom 26.11.2020.
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